Im März 2023 geht Credit Suisse, die zweitgrösste Bank der Schweiz, in Konkurs. Die Regierung interveniert und arrangiert eine Übernahme durch den Branchenführer UBS. Wie konnte es dazu kommen? In erster Linie wegen eines Problems der Unternehmensführung. Obwohl das an der Schweizer Börse notierte Unternehmen zu den bekanntesten Firmen des Landes gehörte, hat es alles falsch gemacht, sowohl in Bezug auf die Unternehmensführung als auch auf die Ethik. Die Probleme liegen ebenso in der Unternehmenskultur, dem Risikomanagement und den Risikoanreizen (mit exorbitanten variablen Vergütungssystemen) wie auch in der mangelhaften Kontrolle durch den Verwaltungsrat. Das Beispiel von Credit Suisse zeigt, dass eine gute Corporate Governance kein Luxus ist, sondern eine Grundvoraussetzung für den Fortbestand und den Erfolg eines Unternehmens. In dieser Folge tauchen wir in dieses Desaster ein.
Die Journalistin Mathilde Farine hat ein Standardwerk über den Untergang von Credit Suisse verfasst. Für die Expertin liegt eine der Hauptursachen für dieses Wirtschaftsdrama darin, dass die Bänker, getrieben von Gier, viel zu viele Risiken eingegangen sind und Fehler angehäuft haben.